Audi setzt auf Innensicht statt Insights

Die aktuelle Ausgabe von “brand eins” beschäftigt sich fast ausschließlich mit der Kundenorientierung bei Unternehmen. Gut so! Viele Beispiele sollen belegen, wie der Wandel endlich in die richtige Richtung läuft. Aber die erste Anzeige, für Audi, ist fast ein Musterbeispiel dafür, wie weit einige Unternehmen in Wirklichkeit noch von einer echten Kundenorientierung entfernt sind.

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Auf der Audi Corporate Webpage gibt es ein Lippenbekenntnis zu „Spitzenleistungen und volle Kundenorientierung“, aber anscheinend ist nur die Hälfte der Botschaft bisher in der Marketingabteilung angekommen.

Kundenorientierte Kommunikation geht auf das ein, was Konsumenten wirklich interessiert, aber in dieser Anzeige steckt genau 0% davon. Stattdessen kommuniziert Audi das, was Kunden ihrer Ansicht nach  interessieren sollte:  nämlich wie Audi sich selbst sieht. „Die Summe unserer effizientesten Lösungen“ ist Herstellerdenke in Reinkultur, während „Nonplusultra“ nichts anders ist als Selbstbeweihräucherung. Mit keinem Wort geht Audi auf das ein, was potenzielle Käufer von dem Wagen haben könnten … Oh doch, er ist effizient, der Hauptgrund ein Auto in dieser Kategorie anzuschaffen.

Autohersteller geben mehr Geld für Werbung aus als fast alle anderen. Wie viel mehr Autos würden sie verkaufen, wenn sie nicht nur mit sich selbst sprechen würden?