Roller möchte im Kopf nicht ummöbeln

Wenn Opel schon mit Vorurteilen über seine Kunden zu kämpfen hat, müsste man fast Mitleid mit Roller haben. Kann man da überhaupt als vernünftiger Mensch hingehen? Man könnte meinen, dass das Möbelhaus sich sogar von Opels „Umparken im Kopf“-Kampagne ein Stück abschneiden möchte, um sein Image etwas aufzupolieren – aber von wegen. Wer bei dem Gedanken an Roller eher an „Proller“ denkt, wird in der aktuellen Kampagne nur bestätigt. 

In dem „50% Küchenrabatt“-Spot, zum Beispiel, sehen wir zwei überzogene Realityshow-Flüchtlinge, die sich an der Roller-Theke informieren und dabei ihren IQ in Windeseile verraten.

Dass der Spot nicht im Ansatz witzig ist, wäre nicht so schlimm, wenn zumindest eine schlaue Strategie dahinter stecken würde. Aber was kann damit erreicht werden? Wer wird sich mit den gezeigten Kunden identifizieren? Soll der Spot auf ironische Weise schlaue Menschen dazu bringen, Roller doch mit anderen Augen zu sehen? Sieht überhaupt jemand den Spot und denkt: „Also bisher wollte ich nicht zu Roller – aber jetzt …“?

Es kann natürlich sein, dass Roller mit seinem aktuellen Image voll und ganz zufrieden ist und deswegen nichts ändern möchte. Das tut Roller auch nicht. Warum dann aber TV-Spots schalten, wenn sie nichts Neues erzählen wollen?

Roller ist ein sehr erfolgreiches Unternehmen und expandiert munter weiter. Lasst uns hoffen, dass es auch überall ein gleich gesinntes Publikum finden wird.